Das Arbeitszeugnis als wichtiges Aushängeschild für gute Mitarbeiter
Das Arbeitszeugnis muss nicht vom Chef alleine geschrieben werden
Das Arbeitszeugnis ist nach wie vor wichtig. Es zu erstellen ist nicht einfach, denn vom Gesetzgeber bestehen die Vorgaben, dass es sowohl ehrlich als auch wohlwollend formuliert sein muss, den Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin auf keinen Fall während der künftigen Karriere behindern darf. Aus dieser Not heraus hat sich so eine Art Zeugniscode entwickelt. Allerdings wird der nicht durchgängig eingehalten, und nicht jedem ist er geläufig.
Das Arbeitszeugnis fachlich korrekt erstellen lassen / Bildquelle: pixabay.com
Das Arbeitszeugnis benötigt einen festen Aufbau
Wie jeder Text ist auch das Arbeitszeugnis einem festen formalen Aufbau unterworfen. In der Einleitung steht, wie lange der Arbeitnehmer und in welcher Position in welchem Unternehmen tätig war. Ein kurzer Abschnitt kann erklären, in welcher Branche das Unternehmen tätig ist und wo es sich am Markt positioniert. Danach folgt ein Abschnitt mit der ausführlichen Nennung der Tätigkeiten. Das Aufgabenspektrum wird nicht einfach herunter geschrieben, sondern die wichtigsten Tätigkeiten werden zuerst genannt. Das kann in tabellarischer Form oder als Fließtext passieren. Der dritte Abschnitt des Arbeitszeugnisses befasst sich mit der Leistungsbewertung. Und zwar werden hier sowohl die Menge an erbrachter Leistung als auch die Qualität, Eigeninitiative, Verantwortung und Zuverlässigkeit bewertet. Führungsverhalten kann genauso erwähnt werden wie die Kommunikation mit Kunden/Kundinnen und Mitarbeitern/-innen. Der vierte und letzte Abschnitt ist dem Austritt aus der Firma beziehungsweise der Beendigung des Arbeitsverhältnisses gewidmet. Hier wird dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin ein Dank für die geleistete Arbeit ausgesprochen. Eine Begründung für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses darf nur dann gegeben werden, wenn der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin dem ausdrücklich zustimmt. Gehaltsangaben sollten überhaupt nicht gemacht werden.
Also noch einmal kurz zusammengefasst. So ist das Arbeitszeugnis aufgebaut:
- Einleitung: Wer hat was wie lange bei wem gemacht?
- Tätigkeiten: detaillierte Beschreibungen, hochwertige Tätigkeiten zuerst
- Bewertung: positiv formuliert, konkrete Arbeitsleistungen, Umgang und Führungsqualitäten
- Schlussabsatz: Dank für die Arbeit, eventuell Beendigungsgrund
Den Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin einbeziehen
Selbstverständlich muss niemand ein Arbeitszeugnis alleine schreiben. Es ist nicht unüblich, Mitarbeiter/-innen bei der Erstellung einzubeziehen, sie einen ersten Entwurf anfertigen zu lassen oder das Arbeitszeugnis einfach gemeinsam zu verfassen. Was aber unbedingt nötig ist: fachliche Hilfe. Die Formulierungen müssen zwar positiv sein, aber es ist doch nicht ganz einfach, sie wirklich neutral und unmissverständlich zu wählen. Oft kann ein einfacher Satz auf mehrfache Art und Weise gedeutet werden. Zum Beispiel: "Er war immer pünktlich und fleißig." Das sind positive Eigenschaften - aber war der Mitarbeiter auch immer ehrlich und zuverlässig, wenn dies nicht erwähnt wird? Oder gab es Probleme mit Diebstählen? Unbedachte und ungeprüfte Formulierungen führen zu Missverständnissen. Um dies zu vermeiden, lohnt es, eine Agentur zu beauftragen, die das Arbeitszeugnis auf Herz und Nieren überprüft oder gegebenenfalls gemeinsam mit Arbeitgeber/-in und Mitarbeiter/-in formuliert.
Besser gemeinsam: am besten das Arbeitszeugnis mit dem Chef gemeinsam erstellen / Bildquelle: pixabay.com
Hilfe muss nicht teuer sein
Wer den Gang zur Agentur scheut, kann sich über Literatur mit dem Thema Arbeitszeugnis vertraut machen. Es gibt durchaus seriöse Ratgeber von Profis oder professionelle Arbeitszeugnis-Software, die beim Erstellen eines professionellen Arbeitszeugnisses helfen. Generatoren, die kostenlos online verfügbar sind, sollten dagegen mit Vorsicht genossen werden, denn die damit generierten Standardsätze fallen einfach als solche auf. Als grobe Vorlage punkten die mit dem Generator erzeugten Schriftstücke aber durchaus. Wer nach einer preiswerten und trotzdem leicht praktikablen Lösung sucht, kann sich vielleicht mit Software zum Thema anfreunden.